Ihr letztes plastisches Hauptwerk entstand im Frühjahr 1938: die Mutter mit totem Sohn, auch Pietà genannt.
Das zunehmende Alter und die eingeschränkten Verdienstmöglichkeiten im Dritten Reich zwangen Käthe Kollwitz dazu, Plastiken nur noch im kleinen Format zu modellieren. Der drohende Zweite Weltkrieg ließ wieder Erinnerungen an den Soldatentod des Sohnes Peter aufkommen. Vor allem das Motiv der Mütter, die ihre Kinder schützen, wurde nun zu einem wichtigen Thema, für das Käthe Kollwitz in der Plastik und in der Grafik interessante Bilderfindungen gelangen. Eine erneute innige Auseinandersetzung mit ihrem früh verstorbenen Sohn stellte die Plastik Mutter mit totem Sohn dar.