Die Zwanziger Jahre

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges sind die 1920er Jahre geprägt durch die Kriegsfolgen und politischen Umbrüche in Deutschland. Käthe Kollwitz, 1919 als erste Frau zum ordentlichen Mitglied der Preußischen Akademie der Künste ernannt, engagierte sich in vielen Aktionen gegen Hunger, Krieg und Armut. Plakate wie Heraus mit den Gefangenen, Nie wieder Krieg, oder Brot! sowie andere Auftragsarbeiten nahmen einen großen Raum in ihrem künstlerischen Schaffen ein. Sie will „wirken“ mit ihrer Kunst. Gleichzeitig verarbeitete sie die eigenen Erfahrungen der Kriegszeit in dem sieben Blätter umfassenden Zyklus Krieg, für den sie sich die Technik des Holzschnitts aneignete.

In ihrer Kunst beschäftigte sich Käthe Kollwitz in diesem Jahrzehnt aber auch mit dem glücklichen Beieinander von Mutter und Kind, harmonischen Familienszenen und spielerischen Kinderdarstellungen. Als vierfache Großmutter fanden sich im eigenen Umfeld zahlreiche Anregungen für innige Begegnungen zwischen Mutter und Kind, die die Künstlerin u.a. in ihrer größten Figurengruppe Mutter mit zwei Kindern plastisch umsetzte.